Sicher im Netz: Tipps für Eltern
Kinder und das Internet: Chancen und Risiken
Das Internet eröffnet Kindern zahlreiche Möglichkeiten – von Bildung und Unterhaltung bis zur Kommunikation mit Freunden. Gleichzeitig birgt es Gefahren wie Cybermobbing, ungeeignete Inhalte oder Datenschutzverletzungen. Eltern spielen eine entscheidende Rolle, um ihren Nachwuchs auf diese Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.
Tipps für Eltern: So schützen Sie Ihre Kinder online
1. Offene Kommunikation
Sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Kindern über deren Online-Aktivitäten:
- Fragen Sie, welche Websites, Apps oder Spiele sie nutzen.
- Besprechen Sie, warum persönliche Informationen wie Adresse oder Telefonnummer privat bleiben sollten.
- Erklären Sie, welche Risiken, z.B Cybermobbing oder Fake News, bestehen – ohne dabei Angst zu schüren.
2. Altersgerechte Regeln
- Bis 6 Jahre: Lassen Sie Ihre Kinder unter Aufsicht altersgerechte Angebote im Internet nutzen.
- 7–12 Jahre: Begleiten Sie erste eigenständige Schritte, legen Sie Zeitlimits fest und nutzen Sie Jugendschutzfunktionen.
- Ab 13 Jahren: Fördern Sie eigenständige Medienkompetenz, klären Sie über Risiken wie Cybergrooming auf und bieten Sie weiterhin Unterstützung an.
3. Technische Maßnahmen
- Jugendschutzfilter aktivieren: Viele Betriebssysteme und Plattformen wie App-Stores oder Videoportale bieten integrierte Schutzfunktionen.
- Filterfunktionen: Aktivieren Sie wenn vorhanden die Altersbeschränkungen bei Plattformen wie YouTube oder in App-Stores.
- Datenschutz-Einstellungen prüfen: Stellen Sie sicher, dass Social-Media-Profile Ihrer Kinder auf „privat“ eingestellt sind.
Tipps für Eltern: So machen Sie Kinder sicher online
Bringen Sie Kindern bei, keine persönlichen Daten wie Adresse, Schule oder Telefonnummern preiszugeben.
- Sprechen Sie offen über Erlebnisse im Netz.
- Erklären Sie, was Cybermobbing ist, und ermutigen Sie Ihr Kind, Probleme frühzeitig anzusprechen.
- Wenden Sie sich bei Bedarf an Beratungsstellen wie die Verbraucherzentrale oder das Hilfetelefon gegen Gewalt.
Üben Sie mit Ihren Kindern, Informationen kritisch zu hinterfragen.
Zeigen Sie selbst ein gesundes Online-Verhalten:
- Setzen Sie feste Zeiten für digitale Medien.
- Nutzen Sie das Smartphone nicht als Ablenkung bei gemeinsamen Aktivitäten.
- Cybergrooming: Schützen Sie Ihr Kind vor Fremden, die sich in sozialen Medien als Freunde ausgeben.
- Datenschutz: Kinder sollten wissen, dass Fotos und Videos, die einmal hochgeladen wurden, oft schwer zu löschen sind.
Häufige Fehler – und wie Sie diese vermeiden
- „Mein Kind kennt sich aus“: Technikaffinität ersetzt keine kritische Medienkompetenz.
- Keine Regeln für Bildschirmzeit: Kinder brauchen klar definierte Grenzen.
- Unkontrollierte Gerätezugänge: Selbst Tablets für Hausaufgaben sollten passwortgeschützt sein.
- Unterschätzung von Online-Risiken: Klären Sie über Mobbing, Abofallen und Co. auf.
Cybergrooming: Was tun, wenn Sie Anzeichen wahrnehmen?
Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes rät Eltern von Betroffenen:
- Dokumentieren Sie als Elternteil den Chat-Verlauf.
- Wenden Sie sich (auch telefonisch) an Ihre örtliche Polizeidienststelle.
- Fragen Sie nach, wie Sie gesicherte Beweise übermitteln können. Erkundigen Sie sich konkret danach, ob Sie anzügliche Bilder oder Videos aus dem Chatverlauf sichern sollen. Je nach Inhalt der Aufnahmen könnten Sie sich unter Umständen selbst strafbar machen.
- Nach Absprache mit der Polizei blockieren Sie den Absender oder beantragen Sie eine Löschung des Accounts beim jeweiligen Netzwerk.