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Welche besonderen Sicherheitsanforderungen gibt es für kritische Infrastrukturen?

Kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Wasser, Gesundheit und Transport sind das Rückgrat unseres täglichen Lebens. Ein Cyberangriff auf diese Sektoren kann schwerwiegende Folgen für die gesamte Gesellschaft haben. Erfahren Sie hier, welche besonderen Sicherheitsanforderungen für kritische Infrastrukturen gelten und wie sich Betreiber und Verantwortliche vor Angriffen schützen können. So bleibt Ihre Infrastruktur widerstandsfähig und die Versorgungssicherheit gewährleistet. 

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Warum sind Sicherheitsanforderungen für kritische Infrastrukturen entscheidend?

Gebäude die die kritische Infrastruktur darstellen in einer Blase, die sie schützen.

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Einrichtungen und Systeme, die für das Funktionieren unserer Gesellschaft unverzichtbar sind. Ein Angriff auf diese Sektoren kann die Versorgung, die öffentliche Ordnung und sogar Menschenleben gefährden. Um diese Systeme vor Cyberbedrohungen zu schützen, gelten besondere Sicherheitsanforderungen, die weit über die Standards anderer Bereiche hinausgehen. Betreiber müssen proaktive Maßnahmen ergreifen, um Ausfälle zu verhindern und die Widerstandsfähigkeit ihrer Systeme zu gewährleisten. 

Welche Sicherheitsanforderungen gelten für kritische Infrastrukturen?

Kritische Infrastrukturen unterliegen strengen gesetzlichen Anforderungen und spezifischen Standards, die ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleisten sollen: 

 

Diese Verordnung regelt den Schutz von KRITIS-Betreibern in Deutschland und legt Mindestanforderungen für die IT-Sicherheit in Sektoren wie Energie, Wasser, Gesundheit und Finanzwesen fest. Sie verlangt eine kontinuierliche Überwachung und den Nachweis geeigneter Schutzmaßnahmen. 

 

Der BSI-Grundschutz legt branchenspezifische Standards für KRITIS-Betreiber fest. Diese Leitlinien sind speziell an die Anforderungen der jeweiligen Branche angepasst und bieten konkrete Sicherheitsmaßnahmen, die KRITIS-Betreiber umsetzen müssen. 

 

KRITIS-Betreiber müssen über festgelegte Notfallpläne und eine Incident-Response-Strategie verfügen, die die rasche Wiederherstellung der Systeme im Ernstfall sicherstellt. 

Hinweis für KRITIS-Betreiber:

Die Einhaltung der BSI-KRITIS-Verordnung ist verpflichtend und kann bei Nichteinhaltung Konsequenzen nach sich ziehen. Regelmäßige Schulungen und Audits helfen, die Standards zu erfüllen und die Cyberresilienz zu steigern. 

Praktische Maßnahmen für den Schutz kritischer Infrastrukturen

 

Regelmäßige Risikoanalysen und Sicherheitsbewertungen sind für KRITIS-Betreiber Pflicht. Schwachstellen in IT-Systemen und Netzwerken müssen frühzeitig erkannt und behoben werden. 

 

KRITIS-Betreiber müssen alle sicherheitskritischen Systeme rund um die Uhr überwachen, um potenzielle Angriffe oder Schwachstellen sofort zu identifizieren. 

 

Daten und Kommunikationswege sollten vollständig verschlüsselt und durch starke Authentifizierungsmethoden abgesichert sein, um unbefugten Zugriff zu verhindern. 

 

Alle Mitarbeitenden, insbesondere in IT und Betrieb, müssen regelmäßig in Cybersicherheit geschult werden, um typische Angriffsmethoden wie Phishing zu erkennen und adäquat zu reagieren. 

Mann mit Tablet in der Hand.

Technische Anforderungen und empfohlene Sicherheitslösungen

  1. Firewall- und Netzwerksegmentierung: Das Trennen von Netzwerken und Systemen erschwert die Ausbreitung von Malware und schützt sensible Bereiche. 
  2. Intrusion Detection und Intrusion Prevention Systeme (IDS/IPS): Diese Systeme überwachen Netzwerkverkehr und erkennen oder blockieren ungewöhnliche Aktivitäten in Echtzeit. 
  3. Virtual Private Network (VPN): Für sichere Verbindungen, insbesondere für mobile oder remote arbeitende Mitarbeitende, sind VPNs unerlässlich. 
  4. Backups und Datenwiederherstellung: Regelmäßige Backups und Notfalltests für die Wiederherstellung sind essenziell, um im Falle eines Angriffs rasch handlungsfähig zu bleiben. 

Eine Hand hält ein Warnschild mit einem Ausrufezeichen

Häufige Herausforderungen und wie Betreiber kritischer Infrastrukturen sie bewältigen können

  • Steigende Anzahl und Komplexität von Angriffen: Angriffe auf KRITIS werden zunehmend ausgefeilter. Laufende Sicherheitsaktualisierungen und der Einsatz modernster Technologien sind notwendig. 
  • Veraltete Systeme und Infrastrukturen: In vielen KRITIS-Bereichen kommen ältere Systeme zum Einsatz, die anfällig für Cyberangriffe sind. Regelmäßige Upgrades und Patches sind notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten. 
  • Mangel an spezialisierten Fachkräften: Cybersecurity-Experten sind selten. KRITIS-Betreiber sollten deshalb auf spezialisierte Schulungen und die Weiterbildung ihrer IT-Mitarbeitenden setzen. 
  • Umsetzung strenger gesetzlicher Anforderungen: Die Einhaltung der BSI-KRITIS-Verordnung und der branchenspezifischen Standards erfordert Zeit und Ressourcen. Schulungen und regelmäßige Audits unterstützen bei der Compliance. 

Weitere Tipps bei externen Quellen:

  • BSI KRITIS

    Informationen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zum Schutz  Kritischer Infratrukturen